© Museum Waldheim/Manuela Bräunlich
Zu Beginn dieses ereignisreichen Monats wurde am 8. September, dem Tag des offenen Denkmals, die Ausstellung zur Stadtgeschichte komplettiert. Mit der Eröffnung der beiden letzten Koffer „Waldheimer Künstler und Gelehrte“ sowie „Hinter Gittern – Die Geschichte der JVA Waldheim“ sind nun alle Module der Ausstellung für den Besucher zugänglich. Für reges Interesse sorgte vor allem die lange und bewegte Geschichte des Gefängnisses, dargestellt mit zahlreichen Fotos, Dokumenten und Objekten aus verschiedenen Jahrhunderten, die den Besucher mit auf eine Zeitreise vom Augustinerkloster Waldheim über das Zucht-, Armen- und Waisenhaus Kursachsens, die Rolle des Zuchthauses in Nationalsozialismus, die „Waldheimer Prozesse“ in der DDR bis zur heutigen Justizvollzugsanstalt für männliche Ersttäter nehmen.
Mit der Sammlung Georg Kolbe präsentiert das Stadt- und Museumshaus das Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt. Doch auch zahlreiche andere Persönlichkeiten der Zeitgeschichte haben ihre Wurzeln in Waldheim oder sind eng mit der Stadt verbunden. Einige der bedeutendsten werden nun in der Dauerausstellung Stadtgeschichte(n) präsentiert. Im Modul „Waldheimer Künstler und Gelehrte“ sind Grafiken, Zeichnungen und Karikaturen zu bestaunen, der Besucher erfährt aber auch, was Waldheim mit bekanntem DDR-Mobiliar, buddhistischer Philosophie und dem russischen Zarenhof zu tun hat. Um dem vielfältigen Wirken der vorgestellten Persönlichkeiten gerecht zu werden, wurde bei diesem Teil der Ausstellung erstmalig eine Multimedia-Station integriert.
Eine Woche später, am 15. September wurde die zweite Ausstellung auf der im Frühjahr eingerichteten Kunsttreppe eröffnet. Die knapp 30 ausgestellten Werke bilden einen Ausschnitt aus dem Lebenswerk von Justus Uder, einem 1912 in Hamburg geborenen zeitgenössischen Künstler. Die Arbeiten gehören zur Sammlung der „François Maher Presley Stiftung für Kunst und Kultur“ und dienen dazu, die Bedeutung von Wechsel, Vermischung und daraus resultierender Entwicklung aufzuzeigen, zu einem Aufbrechen erstarrter Formen zu inspirieren. Die Ausstellung wird bis zum Frühjahr 2020 zu sehen sein.
Auch für Kinder war in diesem Monat Einiges dabei: Die museumspädagogische Mitarbeiterin des Hauses, Patricia Spruck führte mit den 5. Klassen der Oberschule und Förderschule ein Archäologieprojekt durch, bei dem die Schüler selbst zu Grabungsleitern und Grabungstechnikern wurden. Und ein besonderes Highlight erwartete die Kinder dann noch am 22. September. In Zusammenarbeit mit dem Mittelsächsischen Kultursommer e.V. und bei wunderschönem spätsommerlichem Wetter wurde im Garten des Stadt- und Museumshauses das neue Buch „Prinzessin Françoise und der königliche Geschichtenerzähler“ von François Maher Presley vorgestellt. Unter großem Hallo stellten sich die Protagonisten des als Mitmachbuch konzipierten Kinderbuches mit Illustrationen von Kurt Rübner alle persönlich vor und am Ende hatte der Autor alle Hände voll zu tun, alle Autogrammwünsche zu erfüllen.